Für den Schwarzen Mann reicht Knoblauch. Gegen den Wasser-Geist hilft der explosive Salz-Trick. Das Medien-Gespenst Daddel-Zapp zerschellt mit brennendem Schlüpfer als Rakete auf dem Mond. Und das Stress-Gespenst wird mit Wasser-Pischtis eingeweicht, bis es nicht mehr fliegen kann.
Das sind nur einige Methoden, mit denen Kinder von 8 bis 12 seit einigen Wochen im Großen Garten Geister jagen. Angeführt werden sie dabei vom Dresdner Stadtindianer Lutz Müller, den die meisten Dresdner Kinder bisher nur als Kommissar in Verbrecherjagden und Detektiv-Spielen kennen.
Im Großen Garten erfahren die Geisterjäger zunächst, dass es ganz normal ist, sich vor Geistern zu fürchten. Dagegen hilft nur Reden. Mit einem vertrauten Menschen. So verlieren die Geister ihre Macht und man kann sich über sie lustig machen. Zu Halloween, beim Fasching oder zu Silvester. Auch das hilft also: Geister-Quatsch.
Die Geisterjagd im Großen Garten beweist es. Dort wohnen die Gespenster, die dem Herrn der Träume die Traumsteine geklaut und sie verhext haben. Dadurch werden die Träume immer schrecklicher. Nur wenn die Kinder die Steine zurückerobern und ihren bösen Zauber bannen, träumen sie wieder gut. Und niemand muss sich mehr fürchten.
Unterwegs treffen die Kinder auf sieben Geister, die ihnen vielleicht bekannt vorkommen. Über die können sie reden, um sie zu bannen. Aber sie können die Angstmacher auch einfach nur auslachen und sie mit lustigen Spielen zum Teufel jagen.
Leibhaftige Geister gibt es übrigens nicht im Großen Garten. Oder besser: Aus Rücksicht auf besorgte Erwachsene sollte es sie nicht geben. Das akzeptieren die Kinder aber nicht. Sie wollen völlig unbesorgt zeigen, wie mutig sie schon sind. Meistens heult dann doch eins und muss getröstet werden. Deshalb können die Erwachsenen den „Leibhaftigen“ auch abwählen. „Zum Glück tut das aber kaum jemand“, sagt der Häuptling der Stadtindianer. „Denn für die meisten Kinder ist der leibhaftige Geist der absolute Höhepunkt.“
Wie bei den anderen Spielen kooperiert Müller auch bei der Geisterjagd mit Matthias Stresow von der Kinderstraßenbahn Lottchen. Stresow führt die Kinder bei seiner Stadtrundfahrt in das Thema ein und erzählt ihnen neben seinen Stadtgeschichten auch, wovor die Dresdner früher Angst hatten. Etwa, dass sich August der Starke nicht waschen wollte, weil das als gefährlich galt. Oder, dass man früher mit einer schicken Villa in Blasewitz zeigte, dass man auf gar keinen Fall ein „Luuser“ oder „Opfer“ ist. Denn Marken-Klamotten und teure Autos gab es da noch nicht.
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