Veröffentlicht am: 17.03.2022

Medien-Erziehung: Grenzen setzen

Medien-Erziehung: Grenzen setzen

Das Internet und vor allem die Sozialen Medien nehmen mittlerweile einen Großteil unseres Lebens ein. Sie sind fest im Alltag verankert und werden auch von Kindern und Jugendlichen mit Begeisterung genutzt. Allerdings ist es für Eltern und Großeltern oft schwer, den Online-Konsum von Kindern einzuschränken und zu kontrollieren. Denn im Netz lauern auch viele Gefahren, für die Kinder nur selten sensibilisiert sind. 

Eltern sollten die Gefahren kennen

In den Weiten des Internets tummeln sich zahlreiche Persönlichkeiten, die Eltern nicht gerne in der Nähe ihrer Kinder sehen möchten. Doch oft ist es den Erziehungsberechtigten gar nicht bewusst, welche Gefahren sich im World Wide Web verbergen. Die Initiative SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht, widmet sich ganz der Aufklärung der Eltern. Denn zu wissen, welche Gefahren in sozialen Netzwerken lauern und was Cybergrooming ist, stellt die Grundlage für eine gelungene Medienerziehung dar. 

Regeln für Medienzeiten aufstellen

Kinder verlieren sich schnell im endlosen Scrollen auf dem Smartphone oder im Chatverlauf mit ihren Freunden. Wenn die Eltern sie dann auffordern, das Gerät beiseitezulegen, ist das meist der Auslöser für einen handfesten Streit. Deswegen ist es besonders wichtig, von Anfang an feste Regeln aufzustellen. Dann weiß das Kind genau, wie viel Zeit es am Smartphone oder Tablet verbringen kann und wird diese dann höchstwahrscheinlich auch gezielter einsetzen und sich beispielsweise eher dazu entscheiden, mit seinen Freunden zu chatten als wahllos durch die sozialen Medien zu scrollen. Eltern sollten den Kindern außerdem alternative Freizeitbeschäftigungen anbieten und so schon früh zeigen, dass auch andere Dinge im Leben spannend sein können. Wie wäre es beispielsweise mit Bouldern oder Klettern? Auch Fahrradfahren, Tennis spielen oder Kampfsportarten können Kinder begeistern und ihnen eine Welt fernab von Social Media zeigen. 

Medienzeiten an das Alter anpassen

Welche Bildschirmzeiten angemessen sind, hängt individuell vom Alter des Kindes ab. Bis fünf Jahre sollte eine halbe Stunde nicht überschritten werden. Kinder von sechs bis neun Jahren können bis zu eine Stunde am Bildschirm verbringen. Ab zehn Jahren können Eltern den Kindern erlauben, ihre Zeit am Computer oder Smartphone in einem gewissen Rahmen selbst einzuteilen. Beispielsweise kann ein Wochenkontingent von sieben Stunden, also von einer Stunde pro Tag vereinbart werden. Das Kind kann nun selbst entscheiden, an welchen Tagen es die Stunden verbraucht. Möchte es beispielsweise am Wochenende stundenlang in die Weiten des Internets abtauchen oder sich einem Computerspiel widmen, muss es an den restlichen Tagen der Woche auf seine Medienzeit verzichten. Eine Ausnahme stellen Bildschirmzeiten dar, die der Bildung und der Recherche für die Schule dienen. Für einen Online-Sprachkurs sollte das Kind natürlich nicht seine Medienzeiten aufbrauchen müssen. 

Auf das Einhalten der Absprachen bestehen

Eltern sollten nicht nachgeben, wenn das Kind um ein paar Minuten mehr bettelt. Wichtig ist, dass die Vereinbarungen eingehalten werden, sodass es auch später keine Diskussionen gibt. Bei vielen technischen Geräten gibt es auch spezielle Einstellungen, sodass nach Ablauf der voreingestellten Zeit weiteres Surfen oder Spielen nicht mehr möglich ist. Besser ist es allerdings, wenn das Kind lernt, sich auch ohne diese an die Absprachen zu halten. Vor allem am Anfang können technische Hilfsmittel aber eine Stütze sein. Ein guter Social Media Guide für Eltern und Großeltern hilft dabei, Medienzeiten zu bestimmen und die Gefahren im Netz besser zu erkennen.

Kindgerechtes Surfen im Internet

Kinder sind wissensdurstig und möchten mehr über die Welt erfahren. Mit dem Smartphone oder dem Tablet ist das heute denkbar einfach. Doch natürlich soll der Nachwuchs dabei nicht auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht oder sogar generell bedenklich sind. Schützen lässt sich das eigene Kind beispielsweise, indem man ihm sogenannte sichere Surfbereiche im Internet anbietet. Für diesen Zweck sind Kindersuchmaschinen wie fragFinn.de oder blinde-kuh.de ideal. Diese nehmen nur vorher geprüfte und kindgerechte Webseiten auf. Das macht es möglich, ähnlich wie bei Google nach Informationen zu bestimmten Themen zu suchen. Das Kind bekommt aber nur gefilterte Ergebnisse, die frei von bedenklichen Inhalten sind. Sowohl für den Freizeitspaß als auch zur Recherche für Schulprojekte sind diese Suchmaschinen hervorragend geeignet. 

Die Daten des Kindes schützen

Beim Surfen im Internet kommt es aber nicht nur darauf an, welche Seiten das Kind besucht, sondern auch, welche Daten es von sich selbst ins Netz stellt. Soziale Netzwerke verleiten den Nachwuchs dazu Bilder zu teilen, die später in falsche Hände geraten könnten. Eltern sollten sich also an die Altersgrenzen von sozialen Plattformen halten. Diese liegen oft bei 13 oder sogar erst bei 18 Jahren. Wenn das Kind jünger ist, sollte es sich dort auch nicht anmelden. Außerdem sollten Accounts von Minderjährigen stets auf privat gestellt werden, sodass sie nur von Freunden eingesehen werden können. Dabei ist es auch wichtig, dass das Kind nicht alle Freundesanfragen einfach annimmt.

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