Veröffentlicht am: 28.08.2020

Angststörungen im Kindesalter

Angststörungen im Kindesalter

Angst hat jeder einmal. Die Furcht gehört zu unserem Leben wie die Freude, Trauer und Wut. Es ist völlig normal, wenn uns unheimliche Dinge in Schrecken versetzen. Manchmal genießen wir sogar das wohlige Gefühl des Schauderns und setzen uns bewusst gruseligen Situationen aus. Diese Lust am Gruseln begleitet uns seit unserer Kindheit. Schon die Kleinsten freuen sich über so manchen Schabernack, zum Beispiel an Halloween. Alte Burgruinen, Nachtwanderungen mit Fackeln, Horrorfilme und Gruselgeschichten ziehen uns in ihren Bann. Auch kennen wir die Angst vor Blitz und Donner oder vor der Zeugnisausgabe. Jedes Kind hat Ängste, irgendwann in seinem Leben. Folgt auf den kurzen Schrecken immer wieder eine Phase der Beruhigung und ist die Furcht nur von kurzer Dauer, ist alles in Ordnung und es besteht kein Grund zur Sorge. Es gibt aber auch Kinder, die an einer ernst zu nehmenden Angststörung leiden. Das Gefühl der Furcht ist in diesem Fall so stark, dass es den Alltag dominiert und die Lebensqualität deutlich mindert. Auf Angst-verstehen.de gibt es nähere Informationen über diese psychische Störung, die sich oft im Stillen vollzieht und deshalb häufig erst viel zu spät erkannt und behandelt wird.

Furcht über das Normalmaß hinaus

Eine krankhafte Angststörung liegt dann vor, wenn die Furcht nicht der jeweiligen Situation entspricht und somit unberechtigt, unangemessen beziehungsweise stark übertrieben ist. Rund zehn bis 15 Prozent aller Grundschüler und bis zu zehn Prozent aller Jugendlichen leiden an einer ausgeprägten Angststörung. Der Leidensdruck ist oft enorm. Untersuchungen zeigen, dass bei etwa 75 Prozent aller Angststörungen im Erwachsenenalter der Ursprung bereits in der Kindheit liegt. Deshalb ist es sehr wichtig, eine solche Störung frühzeitig zu erkennen und mit den geeigneten Maßnahmen das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken. Es ist von Vorteil, den Kindern die Angstfreiheit vorzuleben. Eltern, die zu übervorsichtigem Verhalten neigen, verunsichern das Kind und signalisieren ihm, dass seine Ängste durchaus begründet sind.

So stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes

Um Angststörungen vorzubeugen, ist es wichtig, dass die Kinder von Anfang an in einem stabilen Umfeld aufwachsen. Das Zuhause dient als Ort der Geborgenheit. Hier fühlt sich das Kind sicher aufgehoben und voll und ganz akzeptiert. Darüber hinaus gibt es bereits im Säuglingsalter Möglichkeiten zur Förderung des Nachwuchses. Das Prager-Eltern-Kind-Programm, kurz PEKiP genannt, wendet sich mit seinem pädagogischen Angebot schon an die ganz Kleinen. In verschiedenen Städten finden regelmäßig Kurse statt, die die Eltern dazu befähigen, ihre Kinder besser zu verstehen und auf deren Bedürfnisse einzugehen. Schon Säuglinge im Alter von sechs Wochen nehmen an den Kursen teil. PEKiP ist ein Programm, das sich an Kinder bis zu einem Alter von einem Jahr richtet. Die Psychologen Christa und Hans Ruppelt sind die Initiatoren des Programms. Sie griffen die Idee des Prager Kinderpsychologen Jaroslav Koch auf, der das Konzept in den 60er Jahren entwickelte. Der Verein PEKiP bietet wöchentliche Spiel- und Lerneinheiten. An diesen nehmen im Schnitt etwa sechs bis acht Kinder mit ihren Eltern teil. Das Besondere an den Kursen ist, dass die Babys komplett nackt sind und sich selbst sowie ihre Umgebung somit intensiver wahrnehmen.
Sind die Kinder älter, dann besitzen sie die Reife, Soft Skills zu erlernen. Ihre soziale Kompetenz erhalten die Kleinen durch Beobachten und Nachahmen beziehungsweise durch das Sammeln von Erfahrungen. Ein spezielles Soft Skills-Training fördert die Team-, Kritik- und Kommunikationsfähigkeit sowie die interkulturelle Kompetenz. Aber auch Selbstdisziplin, und die Fähigkeit zur Stressbewältigung zählen zu den Zielen. Auch das Selbstbewusstsein gehört zu den herausragenden Eigenschaften – eine wichtige Voraussetzung für ein angstfreies Leben.
Wer gemeinsam mit den Kindern spannende Abenteuer erlebt, trägt ebenfalls zur Festigung der Persönlichkeit bei. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Auszeit in der Wildnis ohne Strom und ohne Computer? Es gibt viele tolle Ferienangebote. Ein paar Tage oder auch nur Stunden mit Huskys zu verbringen und die Lagerfeuerromantik zu genießen, schweißt zusammen und nimmt die Angst. Die meisten Kinder stärkt ein solcher kurzer Abenteuerurlaub mit den Eltern und macht sie fit für die Bewältigung des Alltags.

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